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AutorenbildAndrea Fehringer

Der Kurze und der Lange


 

Wer keine Schwierigkeiten mit Gedankenstrichen und Bindestrichen hat, ist entweder Deutschlehrer, Germanist oder jemand, der niemals schriftlich verkehrt. Alle anderen fragen sich: Wie hält man die beiden auseinander?


Es gibt Zeit Genossen, die für Luxus Marken leben, keine Yoga Stunde auslassen, Privat Nachrichten auf Facebook Seiten posten, sich Freitag Abend Harry Potter Filme anschauen, im Freizeit Stress Kennenlern Angebote durchstöbern und Korn Weckerl nur mit Dinkel Mehl essen. Aus dem Blick Winkel der Schrift Steller sind das die Ahnungs Losen unter den Deutsch Sprachigen.

So viel zum Bindestrich. Und dann gibt es noch den Gedankenstrich.

Die zwei sehen aus wie eineiige Zwillinge, dabei sind sie nicht einmal richtig verwandt. Sie gehören bloß derselben Sippe an: Beide sind Satzzeichen. Ansonsten haben Gedankenstriche und Bindestriche völlig unterschiedliche Aufgaben.

Laut Wikipedia ist ein Gedankenstrich ein Halbgeviertstrich oder Langstrich. Er ist ein waagrechter Strich, der ein Halbgeviert lang ist, wird auch als Bis-Strich und Streckenstrich und bei Geldbeträgen verwendet. Andere waagrechte Striche, mit denen der Halbgeviertstrich häufig verwechselt wird, sind das Minuszeichen, der Viertelgeviertsrtrich, der Geviertstrich, der Doppelgeviertstrich und das Bindestrich-Minus.

Okeeee.

Danke.

Das ist der sicherste Weg, nie wieder einen von beiden richtig zu benutzen.

Wir versuchen es anders. Und versprechen, dabei das Wort Geviertstrich nicht zu verwenden. Im Vertrauen: Wir haben es bis jetzt noch nie gehört.

Zuerst einmal: Binde- (hier ist er schon) und Gedankenstrich sind unterschiedlich lang. Der Bindestrich ist der kurze, der Gedankenstrich – (hier ist er schon) der lange.

Beginnen wir mit dem Kurzen:

Bindestriche verbinden, was zusammengehört.

Bindestriche verwendest du …


… um Wörter zu verbinden: Make-up, Shopping-Center, Home-Office, Popstar-Leben


… um Wörter durchzukoppeln: Eingaben-Ausgaben-Rechnung oder, um etwas Erfreulicheres zu nennen, das Lust-und-Liebe-Prinzip


… um Wortschlangen zu kreieren: Du weißt schon, diese Dann-hat-er-gesagt-dann-hat-sie-gesagt-Gespräche

Das ist jetzt vielleicht sprachwissenschaftlich nicht ganz der letzte Schrei, aber praktisch hilft es. Ein Bindestrich, so kannst du es dir vermutlich am besten merken, hat eher mit Wörtern zu tun als mit Sätzen.

Für die ist der Lange zuständig.

Gedankenstriche verwendest du …


… für Einschübe in Sätzen:

Sie hatte heute – und das war wirklich eine Ausnahme – keine Termine.

Achtung, wenn nach dem vom Gedanken eingeschlossenen Satzteil ein Beistrich kommt, bleibt er erhalten. Du setzt dann Gedankenstrich und Beistrich:

Nachdem ich nachgedacht hatte – und das tat ich oft -, entschloss ich mich.


… für alles, was du in einem Satz mit einer langen Pause versehen willst:

Ich kann wirklich nichts dafür – sorry.


… um in Dialogen einen Satz abrupt zu beenden:

»Dazu kenne ich eine Geschichte –«

»Bitte verschone uns mit deinen Geschichten«, unterbrach sie ihn.

Grundsätzlich kannst du Gedankenstriche wie Beistriche, Doppelpunkte oder Klammern verwenden, nur dass sie eine viel gewichtigere Pause anzeigen.


Zum Besser-Merken – eine Zusammenfassung:


Ein Gedankenstrich signalisiert – eine Pause. Zwei Gedankenstriche heben eine Aussage hervor – und geben ihr mehr Gewicht –, falls gewünscht.


Ein Bindestrich koppelt zwei Worte oder gibt einen Wir-gehören-zusammen-Hinweis.

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